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Coverstory Industrie Magazin Spezial Vorarlberg

01.06.15

Wie aus einem klassischen Händler ein Entwickler und Produzent wird: Das Rankweiler Unternehmen Metzler feiert im Sommer sein 25-jähriges Bestehen mit seinen Kunden.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Sie haben einen schönen Claim: „Let’s work together.“ Für dieses betonte Zusammenarbeiten haben Sie für Ihre Mitarbeiter intern die Eigenschaften aufgelistet, die das Unternehmen Metzler ausmachen. Unter anderem steht da „unternehmenslustig“. Was ist Ihre Definition dazu?

Reinhard Metzler:
Wir leben in einer Arbeitswelt, wo es immer schneller und verrückter zugeht. Da sollte man auf eine Tugend nicht vergessen: Freude an der Arbeit zu haben oder auf gut Vorarlbergerisch „ou amol a Gaude ha“. Die Leute sollen sich mit den vielen Aufgaben im Unternehmen mit Freude beschäftigen können. Denn mit Lust finden wir in der Regel noch immer die besten Lösungen, sowohl für interne Prozesse als auch jene mit unseren Kunden.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Apropos Mitarbeiter: Auf einem Bord steht die Auszeichnung „Bester Arbeitgeber Vorarlbergs 2014“. Was bedeutet das für Sie?

Metzler:
Die größte Auszeichnung, die ein Unternehmen bekommen kann, denn ich habe mich nicht um diesen Preis beworben, sondern da ist das Unternehmen von einer Mitarbeiterin nominiert worden. Ich habe von dem allem nichts gewusst.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Unternehmenslustig, das bedeutet doch auch immer, auf der Suche nach Neuem zu sein. Ist da Konkretes geplant?

Metzler:
Das ist bei uns ein stetiger Prozess. Wir haben mit einem klassischen Handel angefangen, heute passiert Handel immer mehr auf verschiedenen Plattformen. Was Metzler verkörpert, ist vor allem die Beratung face to face. Wir bringen unseren Kunden entsprechende Informationen über neue Verfahrensentwicklungen, neue Produktentwicklungen und suchen mit ihnen nach der effizienteren, qualitativ besseren und oft kostengünstigeren Lösung. Wenn wir im ursprünglichen Sinn nur handeln würden, wäre da sehr schnell nicht mehr viel an Input möglich. Was ich meine, basiert nicht zuletzt auf meiner Herkunft: Ich bin gelernter Werkzeugmacher, absolvierte die Meisterprüfung und bin dann in die Welt hinausgegangen und habe erstmals Produkte verkauft. Dort habe ich die wichtigen Dinge kennen gelernt, auf die es ankommt: Dass ich dem Kunden sage, warum ich mit dem Produkt vor seiner Tür stehe und welchen Nutzen ich ihm damit bringen will. Ich musste also selbst definieren, wie man Produkte noch besser und interessanter machen kann. Das hat dazu geführt, womit sich unser Unternehmen beschäftigt: Wir sind in unserer Branche ein Vollsortimenter von A bis Z, mit technischen Werkzeugen, Betriebseinrichtungen, Mess- und Prüfmitteln, Chemieprodukten, Maschinen für die metallbe- und -verarbeitenden Firmen. Bei all diesen verschiedenen Produkten gehen wir auf den Kunden immer mit einer Lösung zu.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Damit ist auch der Punkt Beratungskompetenz in der Liste abgehakt. Hier steht auch Schulungskompetenz …

Metzler:
Es ist für uns sehr wichtig, dass sich die Mitarbeiter stetig weiterbilden, aber ebenso wichtig ist, dass wir unser eigenes Wissen und das Wissen unserer Hersteller an unsere Kunden vermitteln. Dazu veranstalten wir bei ihnen oder regional entsprechende Seminare.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Bei den Unternehmenseigenschaften fällt weiters das Wort Trendsetter auf. Was sind die Trends derzeit?

Metzler:
Wir sind in der Beschaffung global unterwegs und verpflichtet, unseren Kunden aufzuzeigen, wohin es geht. Sie rechtzeitig zu informieren, damit sie möglicherweise in einem Jahr die passende Entscheidung treffen können, damit ihre Produktion state of the art bleibt. Auf der anderen Seite ist Metzler Trendsetter in 5S. Das wird immer bedeutender. Metzler ist in den Jahren auch den Weg gegangen, Dinge, die sie selber nicht über Hersteller findet, selber zu entwickeln, bis dahin, selber zu produzieren.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Von den 64 Mitarbeitern sind wie viele beim Kunden?

Metzler:
50 Mitarbeiter sind jeden Tag in Kundenkontakt, 40 sind face to face beim Kunden unterwegs. Alle in Österreich. Südtirol, Liechtenstein und die Ostschweiz werden ebenfalls von grenznahen Mitarbeitern betreut. Wobei wir für die Ostschweiz überlegen, in naher Zukunft einen eigenen Standort zu gründen.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Sie haben 1998 die Mehrheit an Hahn + Kolb verkauft, heute Teil des Würth-Konzerns. Geht das mit dem Punkt „Bodenständiges familiäres Unternehmen“ überhaupt zusammen?

Metzler:
Mittlerweile habe ich das gesamte Unternehmen verkauft. Und ja, das geht zusammen. Hahn + Kolb bietet sehr viel Know-how und Möglichkeiten, die mit unserem Geschäftsmodell verbunden sind, z. B. Lager und Logistikleistungen. Eigentümer ist Würth. Die gesamten strategischen Ausrichtungen und Planungen fixiere ich als Geschäftsführer direkt mit Würth. Wenn man ein Unternehmen eigentümergeführt aufbaut und sich aus strategischen Überlegungen dazu entschließt, zu verkaufen, weiß man nicht, ob das weiterhin als Familienunternehmen geführt werden kann. Man kann vieles mit Verträgen absichern, das aber nicht. Es war eine Bauchentscheidung und das Gefühl, dass es durchaus möglich ist. Und das ist nach wie vor so. Eine global aufgestellte Organisation, aus der man sehr viel Wissen holen kann, man aber weiter national denken und planen darf. Das ist eine Riesenstärke dieses Konzerns. Das ist unter anderem ein Erfolgsgeheimnis.

INDUSTRIEMAGAZIN:
Wie sieht das der Kunde?

Metzler:
Der Kunde sieht zuerst einmal uns, Metzler und seine Mitarbeiter. Wir kommunizieren aber auch nach außen, wer der Besitzer ist. Da stellt der Kunde schon die eine oder andere Frage, weil er durchaus schon andere Erlebnisse mit Konzernen hatte. Wir können das nur mit Leistung beantworten. Nämlich dass die Lösung für den Kunden im Vordergrund steht und nicht irgendein Konzerndenken, das man über den gesamten Globus stülpt. Befindlichkeiten sind sehr regional in unserer Branche.

 

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